Am 25.03.1900 gründeten,in unserem jetzigen Vereinslokal " zum Schützenhof ", zwölf Männer, hauptsächlich Landwirte, den Geflügelzuchtverein " ORNIS " . Dies waren die Züchter: H.Strutt, J.Mook, P.Schäfer, H.Schäfer,W.Lukas,die GebrüderHeinrich, Bernhard und Georg Ludwig, W.G. Schöpf,Joh.A.Aul, Wilhelm Runkel und H.Eisler. Beliebtestes Tier war des Fleisches und der Eier wegen der rebhuhnfarbige Italiener. Aufgrund größerer Meinungsverschiedenheiten traten einige Mitglieder 1909 aus den Verein aus und gründeten in der Gastwirtschaft einen 2. Geflügelzuchtverein. Leider gingen auf Grund der Trennung bei beiden Vereinen die anfänglichen Zuchterfolge zurück. In den Jahren 1914-1918 wurden einige Züchter zum Wehrdienst eingezogen und ließen für Kaiser und Vaterland ihr Leben. Nach Ende des Krieges, ab 1919 versuchten beide Vereine aus den übriggebliebenen Tieren Grundstöcke für den Neuaufbau zu züchten. Schon nach kurzer Zeit gelang es ihnen wieder rassetypische Tiere zu züchten. In den folgenden Jahren waren, durch Vermittlung des damaligen Vorsitzenden des Kreisverbandes Hans Seibel, Bestrebungen im Gange beide Vereine wieder zu vereinen. Den Grüngungsmitgliedern Aul, Runkel und H. Schäfer, dem damaligen Bürgermeister und Züchter von gelben Italienern, ist es zu danken, daß dies auch 1952 gelang. Das Amt des 1. Vorsitzenden des wieder zusammengefügten Vereines übernahm Joh.A.Aul .Nach dreijähriger Tätigkeit als Erster Vorsitzender übergab er 1928 den Vorsitz an seinen Sohn Karl Aul, der seit 1912 Mitglied und seit 1919 erster Kassierer war. Durch Einigkeit gestärkt ließen die Erfolge nicht lange auf sich warten . Von Joh.A.Aul gezüchtete thüringische Flügeltauben erreichten ein V (vorzüglich). Bei den Kreissschauen des Kreisverbandes Hanau konnte 3 x mal hintereinander ein Leistungspreis errungenen werden. Der R.G.Z.V 1900 Niederrodenbach hatte ein ausgezeichnetes züchterisches Niveau erreicht. Der 2. Weltkrieg machte wieder alle erzielten Erfolg zunichte. Die jüngeren Mitglieder wurden zum Wehrdienst einberufen und einige Züchter kehrten nicht mehr nach Hause zurück. Zuchttiere gerieten, der Not gehorchend, in Töpfe und Bratpfannen. Nach Kriegsende begannen die Züchter aus Restbeständen unermüdlich und schließlich mit Erfolg gekrönte Tiere für die Ausstellung zu züchten. Das fünfzigjährige Bestehen wurde mit einer Jubiläumsschau begangen. Bei dieser ersten Jubiläumschau 1950 waren nicht nur Züchter aus den eigenen Reihen sondern auch von befreundeten Vereinen dabei. Den Preisrichtern wurden 250 Tiere präsentiert. Karl Aul war weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt für seine erfolgreichen Zuchten von Zwerg Cochin, thüringischen und sächsischen Farbentauben. Sein unerschöpfliches Wissen und seinen Rat stellte er immer in den Dienst des Vereines, der ihn auch zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Aufgrund seiner langen Amtszeit als erster Vorsitzender, seiner bis zu diesem Zeitpunkt 36 jährigen Tätigkeit als Preisrichter und seine vielen Funktionen im Kreisverband und Sondervereinen wurde ihm 1965 vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter der Ehrentitel "Ehrenmeister verliehen". Karl Aul gab im Jahr 1962 nach 34 Jahren erfolgreicher Arbeit als erster Vorsitzender sein Amt an einen jüngeren Mann weiter. Heinz Metzler wurde von der Mitgliederversammlung zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er zog 1970 nach Neuenhaßlau und gab seinen Vorsitz ab. Ein frischer Wind in die Vereinsführung und in das Vereinsleben kam 1970 mit der Wahl des ersten Vorsitzenden Rudi Schimanski. Noch im gleichen Jahr wurde sehr erfolgreich die erste große Ausstellung durchgeführt. Nur wenige Jahre später, 1973 wurde der Rassegeflügelzuchtverein Niederrodenbach mit der Durchführung der 17. Bundeshauptschau des Sonderverein der Antwerpener Bartzwerge betraut. Durch die tatkräftige Unterstützung aller Mitglieder des Vereines wurde diese Bundeshauptschau ein voller Erfolg. Ein außerordentlicher Meilenstein unseres Vereins wurde 1974 gelegt. Die Vorstände beider Rodenbacher Geflügelzuchtvereine R.G.Z.V 1900 Oberrodenbach und R.G.Z.V 1900 Niederrodenbach beschlossen gemeinsam ein Gelände zur Errichtung einer Gemeinschaftszuchtanlage zu beantragen. Die Gemeinde Rodenbach überließ den Vereinen ein Gelände mit der Flurbezeichnung in den Weiherwiesen. Im Jahre 1975, ging der Jubiläumschau mit angeschlossener Hauptschau der Zwerg Chochin Züchter und der Sonderschau des Sondervereins der Eistauben, ein Festkommerz aus Anlass des 75jährigen Jubiläums voraus. Die 1. Junggeflügelschau beider Rodenbacher Vereine wurde 1977 auf dem Gelände der Gemeinschaftszuchtanlage durchgeführt. 1985 wurde die Gemeinschaftszuchtanlage nach zehnjähriger Bauzeit offiziell eingeweiht. In dieser zehnjährigen Bauzeit wurde das Gelände kultiviert und eingezäunt, Geflügelhäuser mit anschließender Voliere um das Vereinsheim inklusive des Innenausbaus erstellt. Alle Arbeiten wurden in Eigeninitiative von beiden Vereinen erstellt. Im gleichen Jahr wurden die Hauptschau des Sondervereins der sächsischen Farbentauben durchgeführt. Seit Bestehen der Rodenbacher Mehrzweckhalle finden unsere Ausstellungen in diesen Räumlichkeiten statt. Hier an dieser Stelle einen Dank an unsere Gemeinde für die gute Zusammenarbeit. Unser Ehrenmitglied Adam Aul, Züchter von Zwerg Chochin, Eistauben, und in der dritten Generation Züchter von thüringischen und sächsischen Farbentauben, war maßgeblich an dem Zustandekommen der vielen Sonderschauen, die wir ausrichten duften beteiligt. Im Jahre 1990 erhält Adam Aul für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Preisrichter seine Funktionen im Landes- und Bundesverband, als Preisrichter Ausbilder und im BZA, Bundeszuchtausschuss, ebenso wie bereits sein Vater, den Ehrentitel "Ehrenmeister" vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter verlieren. 32 Jahre stand Rudi Schimanski dem Verein als erster Vorsitzender vor. Das Amt des Zuchtwart und damit für die Erfolge der Züchter mit verantwortlich, übte er gemeinsam mit Adam Aul aus. Neben dieser Tätigkeit züchtete er in den frühen Jahren u.a.Chabos, Zwerg Enten, Zwerg Seidenhühner und mit großem Erfolg Antwerpener Bartzwerge. In den letzten Jahren sind neben anderen Taubenrassen die altdeutschen Mövchen in verschiedenen Farbschlägen seine Lieblinge mit denen er auch auf größeren Ausstellungen große Erfolge erzielte. Im Jahre 2002 verstarb Rudi Schimansky nach langer schwerer Krankheit. Bei der Mitgliederversammlung wurde Michael Mandel der jetzige 1.Vorsitzende gewählt. Ebenso sei noch erwähnt das unser Mitglied Ewald Peter vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter zum Ehrenmeister ernannt worden ist, und Ehrenjugendobmann beim Landesverband Hessen Nassau ist.